Elektroschrott

Was tun bei einem aufgeblähten iPhone-Akku?

Für einen defekten Akku gibt es einige gängige Anzeichen. Wenn er aber aufgebläht ist, wird es gefährlich und du musst dringend handeln. Wenn ein Akku überladen, beschädigt oder einfach alt wird, kann es zu Ausgasung kommen und der Akku bläht sich auf.  In diesem Fall bricht die chemische Reaktion, die deinen Akku am Laufen hält ab und gibt, wie der Name schon sagt, Gas ab. Das Akkugehäuse ist so konstruiert, dass das fiese Gas nicht entweichen kann – es bläht sich also unweigerlich auf.

Woran erkenne ich einen aufgeblähten Akku?

Von außen kann man einen aufgeblähten Akku an einem verschwommenen weißen Bildschirm erkennen (aufgrund des Drucks auf das Display). Möglicherweise bemerkst du auch einen Spalt zwischen Bildschirm und Gehäuse des Telefons, oder dein Bildschirm fühlt sich „wabbelig“ an (das heißt es ist zwar kein Spalt sichtbar, aber das Display bewegt sich ein bisschen,  wenn du die Kanten deines Telefons zusammendrückst). Du kannst einen aufgeblähten Akku auch am Geruch deines Telefons erkennen. Nicht, indem du es wie beim Riechen an einer Blume dicht vor dein Gesicht hältst (die giftigen Dämpfe sind deutlich schlimmer als Allergien, das kannst du uns glauben), sondern indem du die Luft mit der Hand in Richtung Nase wedelst. Und wenn du doppelt und dreifach prüfen möchtest, ob dein Akku beschädigt ist, kannst du dein Telefon auch öffnen und nachsehen, ob die Ummantelung des Akkus lose oder faltig aussieht, oder ob der Akku rund wirkt und aus seiner Aussparung hinausragt.

Achtung: Wenn dein Akku schon aufgebläht ist, kann es sein, dass er Feuer fängt. Versuche nicht, den Akku auszutauschen, wenn dein Gerät ungewöhnlich heiß ist, stark riecht oder bereits brennt. Das kann warten! Wenn du Angst hast und dir das nicht zutraust, ist das völlig in Ordnung. Einen aufgeblähten Akku auszutauschen kann schon einschüchternd sein. Atme tief durch, schalte dein Telefon aus, lege es in einen feuerfesten Behälter und bringe es zu einem Reparaturspezialisten.

Swollen iPhone battery
Selbst leicht aufgeblähte Akkus wie dieser hier stellen eine ernsthafte Brandgefahr dar und müssen sofort aus dem Gerät entnommen werden.

Bevor du anfängst

Wenn dein Mut gesiegt hat und du den Akku selbst tauschen möchtest: leg los! Nachfolgend findest du einige Vorkehrungen, die du vor der Reparatur treffen solltest, um deine eigene Sicherheit zu gewährleisten: Achte darauf, dass der Ladezustand deines Akkus so niedrig wie möglich ist. Lasse deinen Akku also auf nahezu null Prozent entladen. Dies verringert die Brandgefahr erheblich. Stelle außerdem sicher, dass der Raum, in dem du die Reparatur durchführst, gut belüftet ist, um die Belastung durch die oben genannten Dämpfe zu verringern. Und wie es dein Chemielehrer richtigerweise schon immer gesagt hat: trage einen Augenschutz (bestenfalls eine Vollschutzbrille). Es ist außerdem ratsam, Schutzhandschuhe zu tragen, um Hautkontakt mit den im Akku enthaltenen Chemikalien zu vermeiden.

Achte darauf, dass du auf einer nicht entflammbaren Oberfläche arbeitest. Sollte es zu einem Brand kommen, ist es ratsam, einen Eimer mit Sand griffbereit zu haben, sodass du das Feuer löschen kannst. Du kannst die Reparatur auch im Freien durchführen, wenn es kühl und trocken ist. Aber wenn du dich in einem geschlossenen Raum befindest, achte darauf, dass du einen Fluchtplan ins Freie hast, sollte dein Akku anfangen zu rauchen oder brennen.

Wo auch immer du die Reparatur durchführst und wie verlockend es auch sein mag: bringe den Akku nicht in Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit! Das im Akku enthaltene Lithium kann mit dem Wasser reagieren und mehr Probleme verursachen, als du anfangs hattest.

Ich werde das nochmal wiederholen, damit es auch wirklich ankommt: Bringe den Akku NICHT in Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit, da das im Akku enthaltene Lithium mit dem Wasser reagiert und unter Umständen sogar einen Brand verursachen kann.

Swollen iPhone battery in a fireproof container
Feuerfester Behälter

Wie man einen aufgeblähten Akku (sicher) entfernt

So, jetzt kannst du endlich damit beginnen, den Akku zu entfernen. Größtenteils kannst du dich einfach an die zu deinem Gerät passende Reparaturanleitung halten. Wir empfehlen außerdem die Verwendung von etwas Lösungsmittel, wie zum Beispiel den iFixit Klebstoffentferner, hochkonzentrierten Isopropylalkohol oder Aceton. Durch das Lösungsmittel ist es unwahrscheinlicher, dass du am Akku rütteln oder ihn biegen musst. Aber, und jetzt kommt das große Aber: Lösungsmittel sind entflammbar. Verwende sie also so sparsam wie möglich. Aceton kann außerdem Kunststoffteile beschädigen. Verwende nur stumpfe Kunststoffteile, um den Akku nicht zu beschädigen, denn durch Beschädigungen kann der giftige Inhalt des Akkus freigesetzt oder ein Brand ausgelöst werden. Und falls es doch mal anfängt zu rauchen: nimm das Gerät mit nach draußen oder lege es in einen feuerfesten Behälter, bis die Rauchbildung aufhört. Und dann erst mal tief durchatmen – weit genug weg vom Gerät und dessen Dämpfen. Dann kannst du es nochmal versuchen. Du schaffst das.

Es gibt nur einen Weg, einen Akku zu entsorgen: Recycling

Juhu! Du hast den Akku entfernt! Jetzt ist es an der Zeit, ihn zu entsorgen. Wirf ihn nicht weg und lege ihn bitte auch nicht in Wasser. Recycle ihn. Dazu findest du hier einen Beitrag, in dem genau beschrieben wird, wie du das am besten machst. Also bitte, bitte entsorge ihn sicher.

Vorbeugen, dass sich der neue Akku nicht auch aufbläht

Nachdem du einen neuen Akku in das Gerät eingelegt hast (wir empfehlen hier natürlich eines unserer Kits), folgen nun ein paar Tipps, wie du den Akku diesmal besser pflegen kannst: Entlade den Akku deines Telefons langsam und lade ihn auch langsam wieder auf. Dies schränkt die Belastung ein, bietet die Möglichkeit, dass die chemischen Reaktionen vollständig ablaufen können und hält die Wärmeentwicklung im Gerät gering. Das bedeutet, dass du dein Gerät nicht am Ladegerät angeschlossen lassen solltest, wenn es nicht sein muss. Versuche, den Ladevorgang nicht in zeitlich kurzen Abständen zu starten und zu unterbrechen. Was aber natürlich am wichtigsten ist: lasse dein Telefon nicht fallen! Es bilden sich nicht nur Risse im Display, Stürze können außerdem auch den Akku erschüttern oder sogar komplett unsichtbar beschädigen und das kann viel gefährlicher sein.

Leider ist die Lithium-Ionen-Chemie nicht perfekt. Alle Akkus sind Verbrauchsartikel – das bedeutet, sie werden alt. Und wie bei uns Menschen fangen auch Akkus mit zunehmendem Alter an zu schwächeln.

Doch wo wir Falten bekommen und CO2 ausatmen, produzieren Akkus giftige Gase und blähen sich auf, um diese einzuschließen – bis sie explodieren. Wenn du deinen Akku also tauschen kannst, bevor er sich aufbläht: tu es unbedingt! Falls du es aber nicht rechtzeitig schaffst, hoffen wir, dass du dich mit diesen Tipps sicherer dabei fühlst.