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Wie dein Uni-Laptop möglichst lange hält

Wenn du dir einen Laptop fürs Studium zulegen willst, der möglichst lange hält, hast du zwei Optionen: Du kannst ein sehr zuverlässiges Gerät kaufen, das den Ruf hat, sehr langlebig zu sein. Oder du kannst dir einen Laptop anschaffen, der leicht zu reparieren und zu upgraden ist und für den Ersatzteile erhältlich sind. 

Unserer Erfahrung nach ist es langfristig sinnvoller, die zweite Möglichkeit zu wählen, und wir haben dir eine Liste gut reparierbarer Laptops zusammengestellt, um dir bei deiner Entscheidung zu helfen. Aber auch wenn du dich für ein lange haltbares Gerät entscheidest, muss ein kaputter Akku oder ein gebrochenes Display außerhalb des Garantiezeitraums nicht bedeuten, dass dein Computer schon am Ende ist. Mit Schraubendrehern, etwas Geduld und den richtigen Reparaturanleitungen kannst du fast alle kränkelnden Laptops wieder fit bekommen.

Mit einem Upgrade-freundlichen Laptop bist du auf der sicheren Seite

Wenn du ausgediente Bauteile einfach austauschen kannst, bleibt dir dein Laptop leicht dein ganzes Studium lang treu. Wenn die neue Präsentationssoftware stockt, kannst du den RAM-Arbeitsspeicher erweitern, vor der „Langen Nacht der Hausarbeiten“ deinen schwächelnden Akku austauschen und zur Datenerhebung für die Bachelorarbeit eine größere SSD einbauen.

Letzteres funktioniert auch gut, wenn du ein älteres Modell besitzt, das noch eine Festplatte hat: Diese durch eine SSD zu ersetzen, beschert dir praktisch einen neuen Laptop – zu einem Bruchteil des Preises. Je nachdem, was für einen Computer du hast, kannst du eventuell auch dein DVD-Laufwerk ausbauen und dort stattdessen eine zweite SSD installieren – mit einem Dual-Drive-Adapter. Bei iFixit verwenden viele von uns noch ein 2012er MacBook Pro, das so umgebaut wurde.

Apple Laptops sind generell recht zuverlässig (mit Ausnahme des Butterfly-Fiaskos). Wenn du dir also zum Beispiel ein MacBook Air zulegst, wirst du wahrscheinlich lange Freude daran haben. Ich selbst habe MacBooks, die seit über zehn Jahren laufen, und die neuen M1- und M2-Modelle haben keinerlei bewegliche Teile, die kaputtgehen könnten – nicht einmal Lüfter. 

Sie haben allerdings einen gravierenden Nachteil: Du kannst sie nicht upgraden. Sogar die SSD ist fest auf dem Mainboard verbaut; wenn dein Speicherplatz also voll ist, musst du entweder auf externe Speichermedien zurückgreifen oder einen neuen Laptop kaufen. Das ist nicht besonders nachhaltig und kann richtig ins Geld gehen. Es gibt zwar einige Mikrolöt-Expert:innen, die es geschafft haben, M1 MacBooks upzugraden, aber sogar mit ihrer Ausrüstung ist es ein schwieriges, fisseliges Unterfangen – nicht wirklich gut geeignet für einen wackeligen WG-Tisch.

Auf der anderen Seite des Spektrums befindet sich der Framework-Laptop, der 10 von 10 Punkten auf dem iFixit Reparierbarkeits-Index erreicht hat. Er ist modular gebaut, was bedeutet, dass du ihn mit herkömmlichen Schraubendrehern öffnen kannst und sich alle – aber auch wirklich alle – Komponenten austauschen lassen: Akkus, RAM, Speicherplatz, sogar das Mainboard und der Display-Rahmen. Monica Chin nannte den Laptop in The Verge einen „Traum der Reparierbarkeit“. 

Auch hier gibt es leider einen Haken: Die Akkulaufzeit könnte besser sein, und er ist recht teuer verglichen mit anderen Windows-Laptops mit ähnlichen Spezifikationen.

Die beste Option – sofern du nicht unbedingt macOS haben möchtest oder musst – ist ein Kompromiss. Das HP EliteBook beispielsweise erhielt ebenfalls gute Bewertungen auf unserem Reparierbarkeits-Index (z. B. das EliteBook 840 G6, das 10/10 Punkte bekam). Es ist zwar nicht so vollständig reparierbar wie der Framework-Laptop, kommt aber nahe dran.

Wenn du ein reparierbares Chromebook suchst: Das Chromebook C202 von Asus ist gut fürs Studium geeignet und hat ein reparierbares Design.

Pass gut drauf auf

Das klingt jetzt banal, aber damit dein Laptop lange hält, solltest du darauf achten, dass er nicht beschädigt wird. Dabei kann ein klein wenig Sorgfalt schon einen großen Unterschied machen. Ein wichtiger Punkt: Die regelmäßige Reinigung.

Die meisten Geräte kann man außen mit einem feuchten Lappen säubern. Einfach etwas Spülmittel in warmem Wasser auflösen, den Lappen eintunken und gut auswringen – damit bekommst du verschmutzte Oberflächen, wie das Gehäuse oder die Tastatur, schnell wieder sauber. Drück nicht zu fest, sonst können Wassertröpfchen ins Innere des Geräts gelangen und dort Schaden anrichten. 

Auch das Display kannst du mit dieser Methode säubern, achte aber darauf, dass auf dem Lappen kein gröberer Schmutz hängengeblieben ist. Sonst kann es leicht passieren, dass du Kratzer hinterlässt. Um größere Schmutzpartikel zu entfernen, ist ein Reinigungspinsel gut geeignet; damit kommst du auch in die Zwischenräume auf der Tastatur und andere schwer zugängliche Stellen. Bei starken Verschmutzungen kannst du Druckluft verwenden, um den Dreck zu lösen. Und wenn deine Tasten hängen oder kleben, findest du bei uns eine Anleitung, wie du deine Tastatur reinigen kannst

A propos Wassertröpfchen – auch wenn das Studium traditionell vom Konsum diverser Getränke begleitet wird, solltest du sie tunlichst von deinem Laptop fernhalten oder jedenfalls nicht offen in seiner Nähe stehen lassen. 

Auch, wenn du unterwegs bist, braucht dein Rechner besonderen Schutz. Wenn das Display geschlossen ist, ist er zwar recht stabil, aber wenn er versehentlich runterfällt – auch wenn er in einer Tasche ist – kann er Dellen bekommen und schlimmstenfalls kann das Display brechen. Verwende entweder eine Tasche mit einem gut gepolstertem Laptopfach oder schütze dein Gerät mit einer gepolsterten Hülle.

Selbst dann kann noch etwas schiefgehen – ich habe mal ein iPad Pro verbogen, weil ich es in das Laptopfach eines Rucksacks gestopft habe. Ich habe es zwar geschafft, es ohne bleibenden Schaden zurückzubiegen, aber seit diesem Erlebnis achte ich darauf, meine Tasche nicht zu voll zu packen und schütze es zusätzlich mit einer leichten, aber stabilen Plastikplatte vor Unfällen.

Eine weitere Gefahrenquelle sind angeschlossene Kabel. USB-C-Kabel sind stabil genug, um einen Laptop vom Tisch zu reißen, wenn du über das Kabel stolperst. Die MagSafe-Ladekabel von Apple dagegen sind unproblematisch, weil sie sich vom Gerät lösen, wenn du am Kabel ziehst. Wenn du deine Kabel nicht sorgfältig behandelst, kann außerdem die Ummantelung Schaden nehmen, wodurch Kurzschlüsse entstehen können – was wiederum deinem Laptop Schaden zufügen kann.

Reparatur

Was, wenn dein Rechner irgendwann doch mal repariert werden muss? Der erste Schritt ist, herauszufinden, was kaputt ist – und ob du die Reparatur selbst durchführen kannst. Die offensichtliche (und natürlich die beste!) Möglichkeit dazu bieten dir die tausenden Reparaturanleitungen auf iFixit und unsere hilfreiche Community im Forum. Falls du noch nie eine unserer Anleitungen gesehen hast: Sie werden von iFixit-Mitarbeiter:innen und von der Community verfasst und führen dich Schritt für Schritt durch den kompletten Reparaturprozess – mitsamt Bildern und Reparaturtipps. Unsere Anleitungen decken eine Vielzahl an Reparaturen und Geräten ab und sind auch gut für Reparatur-Noviz:innen geeignet.

Beim Reparieren ist es besonders wichtig, dass man ein Gerät nicht kaputter macht, als es schon ist. Gehe langsam und sorgfältig vor, dann bewahren dich unsere Anleitungen davor, wichtige Komponenten zu beschädigen – zum Beispiel, ein unersetzliches Kabel abzureißen, wenn du die obere Hälfte deines Laptops ausbaust.

Außerdem essenziell: Verwende das richtige Werkzeug. Ja, vielleicht ist es möglich, einen normalen Feinmechanik-Schraubendreher zu verwenden, um eine Torx-Schraube zu lösen – aber wenn sie dabei beschädigt wird, hast du beim Zusammenbau ein echtes Problem. In den iFixit-Reparaturanleitungen steht ganz am Anfang, welche Werkzeuge du für die jeweilige Reparatur brauchst, und ehrlich gesagt ist es auch einfach ein tolles Gefühl, die richtigen Schraubendreher zu haben und zu verwenden. 

Wenn du in das richtige Werkzeug investierst, wird es dir auch zukünftige Reparaturen erleichtern. Ich habe mehrfach das Glas auf dem Display meines alten iMacs ausgebaut, sowohl mit als auch ohne Saugheber, und ich kann dir sagen, welche Reparatur leicht war – und bei welcher ich nervös geworden bin.

Generell brauchst du Schraubendreher für die „normalen“ Schlitz- und Kreuzschlitzschrauben, aber auch für die Pentalob-, Torx- und Tripoint-Schrauben, die uns davon abhalten sollen, unsere Geräte selbst zu öffnen. Außerdem praktisch: Ein Spudger, ein Werkzeug aus Plastik mit einem spitzen und einem flachen Ende, mit dem man auch winzige Komponenten auseinanderbekommt, und diverse Öffnungswerkzeuge, die an Gitarrenplektren und Fahrrad-Reifenheber erinnern. 

Im iFixit Store haben wir sowohl Werkzeuge als auch Ersatzteile auf Lager. Wenn du für die wichtigsten Laptop-Reparaturen vorbereitet sein willst, schau dir mal unser Essential Electronics Toolkit an, mit dem du alle, nun ja, essenziellen Werkzeuge für 30 € bekommst.

Reparatur-Tipps

Zum Schluss noch mein persönlicher Tipp für Reparaturen jeder Art: Der Zusammenbau ist oft schwieriger als das Auseinandernehmen. Damit alles wieder an seinen richtigen Platz kommt, mach beim Auseinandernehmen Fotos von deinem Gerät – vor allem, wenn du nicht einer iFixit-Anleitung folgst. Dokumentiere, welche Kabel wo verbunden werden, bevor du sie abtrennst.

Und achte besonders sorgfältig auf all die kleinen Schrauben und Komponenten, die du ausbaust. Um sie während der Reparatur nicht durcheinanderzubringen, kannst du sie auf einer magnetischen Matte ordnen oder in den Fächern einer Medikamentenbox. Die kostengünstigste Variante ist wahrscheinlich, einen Streifen Malerkrepp mit der Klebeseite nach oben auf deiner Arbeitsfläche zu befestigen und die Schrauben dort abzulegen – in der Reihenfolge, in der du sie ausbaust. Diese Methode habe ich bei meinen ersten Reparaturen verwendet, und auch wenn sie etwas improvisiert erscheint, funktioniert sie ziemlich gut. 

Die größte Schwierigkeit beim Reparieren ist, wirklich zu begreifen, dass du tatsächlich fast alles selbst reparieren kannst, auch scheinbar unzugängliche Smartphones. Der erste Schritt ist, zu verstehen, dass jede:r mit etwas Hilfe solche Reparaturen durchführen kann. Der zweite Schritt ist, dich gut vorzubereiten und dir die Werkzeuge zu besorgen, die du brauchst. Und dann kannst du loslegen! Es ist nicht schwierig, und es kann echt viel Spaß machen. Und wenn du mal richtig gut bist, reparierst du bald die Geräte deiner Mitbewohner:innen – da springt bestimmt ein Abendessen für dich raus!

Dieser Artikel wurde übersetzt von Maria Parker.