Löten

Löten ist eine Technik zum Verbinden zweier Metallteile. Dabei wird ein Füllmetall geschmolzen und fließt in die Lücke zwischen den beiden Teilen. Es gibt viele verschiedene Arten des Lötens, wir beschränken uns hier auf das Löten in der Elektrotechnik.

Löten kann gefährlich sein, du musst bestimmte Sicherheitsmaßnahmen beachten. Du arbeitest dabei mit heißen Werkzeugen und Materialien und musst dich vor Verbrennungen schützen. Achte darauf, dass du keine zu weite Kleidung trägst, die in den Arbeitsbereich gelangen könnte. Wenn du lange Haare hast, solltest du sie zurückbinden. Es ist wichtig, die Hände nach der Arbeit zu waschen, manche Materialien enthalten Blei, das du keinesfalls essen solltest.

Die vier wichtigsten Sicherheitsregeln:

1. Der Lötkolben muss heiß sein.
2. Die Dämpfe sind nicht gesund. Dein Arbeitstisch muss gut belüftet sein oder benutze einen Absauger für den Dampf.
3. Trage immer eine Sicherheitsbrille. Herumspritzendes geschmolzenes Lötzinn kann verletzen.
4. Wasche deine schmutzigen Hände, bevor du dir ins Gesicht fasst oder isst.

Zum Löten benötigst du nicht viel Werkzeug und Material. Du brauchst einen Lötkolben, um das Lötzinn zu erhitzen, das Lötzinn selbst einen Halter für den Lötkolben, damit die Arbeitsfläche keine Brandspuren bekommt. Du kannst noch Entlötlitze dazunehmen, um Bauteile zu entlöten und Fehler zu korrigieren. Sorge für gute Beleuchtung an deinem Arbeitsplatz.

Ein Lötkoben ist ein stiftartiges Werkzeug mit einer feinen Spitze, die erhitzt werden kann. Die Heizleistung wird in Watt angegeben, für die meisten Lötarbeiten ist ein Lötkolben mit 25 bis 50 Watt gut geeignet. Ganz einfache Geräte werden einfach nur ungesteuert heiß, bei besseren Modellen kannst du die Temperatur einstellen. Wenn du ein solches Gerät hast, stelle die Temperatur für verbleites Lötzinn auf 300°C und 375°C für unverbleites Lötzinn.

Ein Halter für den Lötkolben dient dazu die Lötspitze von der Arbeitsfläche fernzuhalten, damit sie keine Verbrennungen erhält, wenn du den Lötkolben ablegst. Bei besseren Geräten sind sie meistens dabei, bei einfachen Geräten musst du sie extra kaufen. Im Foto ist ein Gerät mit einem Halter für einen feuchten Schwamm oder Messingwolle gezeigt, mit dem du die Lötspitze gut reinigen kannst.

Es gibt viele verschiedene Arten von Lötzinn. Bei Lötzinn für die Elektrotechnik befindet sich im Inneren ein Kern mit Flussmittel. Inzwischen ist bleifreies Lötzinn zum Standard geworden, da es weniger schädlich ist. Leider ist es schwieriger im Gebrauch, es enthält kein Blei und hat einen höheren Schmelzpunkt. Sehr viele Legierungen von Lötzinn enthalten kein Blei mehr, sie haben einen höheren Schmelzpunkt. Sie sind besser für die Umwelt und für deine Gesundheit.

Typische Legierungen mit Blei sind im Verhältnis 63/37 und 60/40 Zinn zu Blei. Es sind Drähte, die im Inneren einen Kern aus Flussmittel haben. Das Lötzinn ist billig und lässt sich gut verarbeiten, durch den Bleianteil ist es allerdings giftig und du musst alle Sicherheitsvorschriften beachten. Professionelle Nutzer arbeiten gerne damit.

Anfänger arbeiten leichter mit verbleitem Lötzinn, aber bleifreies Lötzinn und Flussmittel werden sich durchsetzen.

Nun fängt das Vergnügen an, nämlich das Löten selbst. Als erstes musst du das Bauteil auf der Leiterplatte platzieren. Achte darauf, dass die Platine und das Bauteil sauber sind. Schmutz verhindert, dass das Lötzinn gut hält. Es kann auch hilfreich sein, wenn du das Bauteil mit Klebeband oder Isolierband auf der Platine festklebst. Du musst das nicht immer machen, wenn du aber Probleme damit hast, ein Teil festzuhalten, kann das schon hilfreich sein. Überprüfe zum Schluss nochmals, ob das Teil, das du verlöten möchtest an der richtigen Stelle auf der Leiterplatte ist und ob die Orientierung stimmt. Es gibt elektronische Bauelemente, wie z.B. Kondensatoren, Dioden, Transistoren und integrierte Schaltkreise die entweder nicht funktionieren oder sogar kaputt gehen, wenn sie nicht richtig eingesetzt sind. Wenn du nur zwei Kabel miteinander verbinden willst, ist es praktisch, wenn die Verbindungsstelle gut festgehalten wird.Eine Löthilfe erledigt diese Aufgabe aufs Beste.

Nimm den Lötkolben in eine Hand, das Lötzinn in die andere. Als Rechtshänder hältst du den Lötkolben eher rechts, aber mache das so, wie du es am besten kannst. Lasse ein wenig Lötzinn auf der Lötspitze schmelzen, sie wird "verzinnt". Dadurch wird sie geschützt und überträgt die Wärme besser.

Berühre mit der Lötspitze die Lötstellen, die verbunden werden sollen, also die Leiterbahn auf der Platine als auch das Lötzinn am Bauteil. Jedes Teil der zukünftigen Verbindung soll auf die gleiche Temperatur gebracht werden, damit das Lötzinn auch in ganz enge Stellen hineinläuft.

Bringe nach ein oder zwei Sekunden langsam das Lötzinn an die Verbindung. Wenn diese heiß genug ist, sollte das Lötzinn schmelzen und in die Verbindung hineinlaufen. Keine Aufregung : du brauchst nur wenige Millimeter des Lötdrahts. Ziehe zuerst den Lötdraht weg, dann langsam den Lötkolben. Dann solltest du die Lötspitze am feuchten Schwamm oder an der Messingwolle abwischen, wieder neu verzinnen und dann in den Halter zurück stellen.

Eine gute Lötverbindung sieht kegelförmig aus, die Seiten sollen gerade oder höchstens leicht gekrümmt sein.

Die rote Markierung zeigt verbleites Lötzinn, das bleifreie ist orange markiert

Wenn sie eher flach als kegelförmig auf der Platine aufliegen, oder wenn es zwar ein Kegel ist, aber mit kleinen Kratern, dann ist nicht genug Lötzinn auf der Verbindung. Du solltest etwas mehr Lötzinn darauf bringen. Wenn sie eher kugelförmig ist, dann ist es zuviel Lötzinn. In diesem Fall solltest du die Verbindung mit Hilfe von Entlötlitze entlöten und nochmals verlöten.

Wenn du verbleites Lötzinn verwendest, sollte die Verbindung glänzend sein. Wenn nicht, war das Lötzinn beim Schmelzen nicht heiß genug. Heize die Verbindung nochmals auf und versuche es erneut. Eventuell solltest du etwas Flussmittel dazu geben. Lötverbindungen mit unverbleitem Lötzinn glänzen nicht so stark.

Wenn deine Verbindung gut aussieht, dann war's das schon. Löte die anderen Bauteile fest, bis die Arbeit erledigt ist.

Glossar zum Löten

How to Solder and Desolder Connections

Das Lötzinn schmilzt nicht

Lötkolben wird nicht heiß

Lötmaterial 101

Tipps zur Handhabung des Lötkolbens

Die besten Löttechniken