Manche Leute unterscheiden strikt zwischen Dingen, die sie reparieren (lernen) können, und Dingen, von denen sie sich absolut nicht vorstellen können, dass sie sie selbst wieder hinbekommen. Zu letzterer Gruppe gehören bei mir – Kleidungsstücke.
Wenn ich einen Riss oder einen fehlenden Knopf bemerke, habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich so unvorsichtig war, und schaue mich dann um, ob es irgendwo gerade eine Rabattaktion gibt. In meiner Vorstellung war das Ausbessern von Kleidung lange etwas für Leute, deren Nähmaschine auf einem eigenen Tisch mitten in der Wohnung steht, und nicht für Menschen, die ihr winziges Reisenähzeug schon vor Jahren verloren haben. Natürlich hätte ich auch nie gedacht, dass ich mal Fahrräder, Autozubehör, Laptops, Handys, Rasenmäher oder Treppen reparieren würde – aber Kleidung zu reparieren, dazu muss man mindestens zaubern können, oder?
Falsch! Denn es gibt iFixit-Anleitungen dazu, wie du deine Kleidung ausbessern kannst, Schritt für Schritt. Für die meisten davon brauchst du keine Nähmaschine, sondern nur Nadel und Faden und günstige Ersatzteile wie Reißverschlüsse oder Knöpfe.
Um dich anzuregen, deine heißgeliebten Klamotten wiederzubeleben, die nur noch ein trauriges Dasein als Schrankleichen fristen, stellen wir dir hier ein paar unserer Anleitungen vor, mit denen du ihnen zu neuem Glanz verhilfst (und dich nebenbei kreativ austoben und deinen Geldbeutel schonen kannst).
Abgerissene Knöpfe annähen
Das erste (und peinlichste), was an vielen Kleidungsstücken kaputtgeht, ist freundlicherweise sehr leicht zu reparieren. Schau dir einen Knopf aus der Nähe an, dann verstehst du schon das Prinzip: Man näht in Schlaufen durch den Stoff und durch die Löcher im Knopf. Aber es gibt da ein paar Tricks, wie man vorgeht, damit es sauber aussieht und gut hält, die in unserer Anleitung zum Knopfannähen beschrieben werden.
Wenn du es bisher einfach irgendwie gemacht hast (so wie ich), hast du nämlich wirklich etwas verpasst: Es hilft, wenn man die Position des Knopfes zuerst mit Schneiderkreide markiert; den Faden so einfädelt, dass er auf beiden Seiten der Nadel gleich lang ist; ihn richtig verknotet; und zuerst durch den Knopf sticht und dann erst durch den Stoff. Und dann gibt es da noch den extra haltbaren Knoten zum Schluss. Dadurch kannst du einen Knopf annähen, der auch dann noch am Kleidungsstück bleibt, wenn es schon zerrissen und zerschlissen ist – verglichen mit einem Knopf, der garantiert vor einem wichtigen Meeting abgeht.
Flicke ein Loch in deiner Jeans oder anderen Kleidungsstücken
Gerissene Jeans kommen und gehen immer mal wieder in der Mode, aber nicht jeder ungeplante Riss sieht stylisch aus – es kommt auf die Jeans an und darauf, wo das Loch ist. Es zu flicken, kann das Leben einer bequemen Jeans um etliche Jahre verlängern, auch wenn du sie nur im Garten oder beim Reparieren anziehst. Es gibt zwei Möglichkeit, wie du sie wieder hinbekommst:
- Aufbügelbare Flicken musst du nicht annähen und es gibt sie in vielen Farben und Formen, sodass du die Jeans farblich ergänzen oder einen coolen Kontrast setzen kannst.
- Die haltbarere Lösung ist, den Riss mit Zickzack-Nähten zu flicken; auch da kannst du bewusst Kontrastfarben für einen individuellen Look einsetzen.
Nicht nur Jeans kann man flicken, sie sind nur der Anfang. Auch andere Hosen lassen sich so flicken, und auch Jacken kannst du so zu einem zweiten Leben verhelfen.
Einen Riss ausbessern
Das funktioniert nur bei Rissen und kleineren Löchern, für die man keinen extra Stoff benötigt, um sie zu reparieren, und ist eine besonders unsichtbare Reparatur. Mit einer Nähmaschine kannst du den Riss oder das Loch mit einer Flachstichnaht (auch Satinstich genannt; ein breiter, sehr dichter Zickzackstich) übernähen. Wie bei anderen Flickarbeiten kannst du entweder eine Farbe wählen, die in dem Kleidungsstück vorkommt, oder mit einem kontrastfarbenen Garn interessante Akzente setzen.
Diese Anleitung ist für ein Shirt von Patagonia, aber – Überraschung! – die meisten Baumwollhemden können auf die gleiche Art und Weise repariert werden.
Einen Riss in einem Hemd mit einer Flachstichnaht flicken
In dieser Anleitung werden die erforderlichen…
Einen kaputten Reißverschluss reparieren
Das Wichtigste zuerst: Nicht immer musst du gleich den ganzen Reißverschluss austauschen. Es kann schon reichen, den Zipper (auch Schieber genannt) zu reinigen und zu ölen. Du hast noch nie davon gehört, dass man Zipper schmieren kann? Damit bist du nicht allein – aber es handelt sich um bewegliche Teile, und regelmäßiges Ölen hilft dabei, dass sie sich frei bewegen können. In unserer Anleitung zum Einfetten eines Zippers wird gezeigt, wie du ihn reinigen und leicht ölen kannst.
Außerdem haben wir viele detaillierte Anleitungen dazu, wie man Zipper repariert, die aus unserer Kooperation mit Patagonia hervorgegangen sind – wir arbeiten zusammen, um Produkte zu entwickeln, an denen du lange Freude hast. Für viele dieser Anleitungen musst du zuerst herausfinden, welche Art von Reißverschluss bei dir vorliegt. Wenn du nicht in einer Nähstube aufgewachsen bist, kannst du unsere praktische Anleitung zur Identifikation des Zipper-Typs zu Rate ziehen.
Stopfen
An die Reparatur von Strickwaren (auch Wirkwaren genannt) – ob maschinengestrickte Pullover oder die handgestrickten Socken von Oma – trauen sich viele nicht recht heran, weil das Garn des Kleidungsstücks dicker und sichtbarer ist. Aber dafür gibt es die uralte Technik des Stopfens: Die bestehenden Maschen neu zu verbinden und zu verweben, als würde man ein neues Stück Stoff herstellen.
Mit unserer Anleitung dazu, wie man ein Loch in gestrickten Kleidungsstücken stopft, kannst du lernen, mit Nadel und Stopfgarn Wunder zu wirken – ganz ohne Nähmaschine. Mit Geduld und etwas Übung kannst du so deine Strickjacken, Schals und Mützen vor dem Aufribbeln bewahren und noch viele Jahre tragen.
Gibt es noch Kleidungsstücke, die dir bei unseren Anleitungen fehlen? Was hast du schon alles geflickt, gestopft und genäht? Lass uns einen Kommentar da!
Dieser Artikel wurde übersetzt von Maria Parker.
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