
Die Switch kann etwas, was andere Konsolen wie die PlayStation oder die Xbox nicht können: Sie kann überall hin mitgenommen werden, und manche Modelle lassen sich sogar verwandeln. Anders als die PlayStation oder die Xbox ist die Switch also nicht die ganze Zeit mit dem Fernseher verbunden, sicher verstaut auf einem Regalbrett. Das bedeutet auch, dass die Switch einen wiederaufladbaren Akku hat (der irgendwann hinüber ist), ein Display, das verkratzt werden kann, und einen USB-C-Anschluss, der stark beansprucht wird. Von den Joy-Cons ganz zu schweigen – die bringen nochmal ihre ganz eigenen Probleme mit.
Heute schauen wir uns einige der häufigsten Reparaturen an, die bei den verschiedenen Switch-Modellen durchgeführt werden müssen, und auch die Unterschiede dabei je nach Modell. Das Allerwichtigste, wenn du Ersatzteile kaufst: Achte darauf, dass du die Teile für das richtige Modell besorgst, die Switch, Switch Lite oder die OLED Switch. Für mich sind die ja alle irgendwie dasselbe Modell, anders als zum Beispiel bei den verschiedenen PlayStation-Modellen. Und am besten legst du dir gleich unser iFixit Nintendo Switch Toolkit zu, da sind alle Werkzeuge drin, die du für die Reparatur brauchst – so läufst du nicht Gefahr, mitten in der Reparatur unterbrechen und tagelang auf das richtige Bit warten zu müssen.
Wie gut lässt sich die Switch reparieren?
Insgesamt recht gut. In unserem Store bekommst du Ersatzteile für so ziemlich alle Switch-Reparaturen, und du brauchst auch nicht Unmengen ungewöhnliche Werkzeuge dafür – abgesehen von den Bits für die nervigen Tri-Point-Schrauben, die Nintendo so gern für das Hauptgehäuse verwendet. Ich weiß noch, wie ich mich schon beim Super Nintendo mit ähnlich ärgerlichen Schrauben herumgeschlagen habe; immerhin gibt es inzwischen das richtige Bit dafür. Natürlich wäre es schöner, wenn nur Standard-Torx-Schrauben verbaut wären, aber in unseren Fix Kits sind die richtigen Bits ohnehin mit dabei, sodass du dich ganz auf die Reparatur konzentrieren kannst.
Ran an den Akku!
Um den Akku-Tausch bei der Nintendo Switch kommst du nicht drumrum, früher oder später wird er fällig. Selbst wenn du die Switch immer nur an Fernseher und Netzteil angeschlossen hast, braucht sie einen funktionierenden Akku, um laufen zu können. Anscheinend startet sie mit dem Akku, also auch wenn du sie im Dock verwendest, lässt sie sich nicht mehr anschalten, wenn der Akku hinüber ist. Wenn man das nicht weiß, landet die Switch dann schnell auf dem Elektroschrott – schade drum.
Du kannst deinen Nintendo Switch Akku eigentlich recht leicht selbst austauschen, aber es ist auch etwas friemelig. Du brauchst erstmal nur ein paar Standard-Schraubendreher, um das Gehäuse öffnen zu können – einen JIS 000 (zur Not tut’s auch ein Kreuzschlitzschraubendreher, wenn du darauf achtest, die Schraube nicht rundzudrehen) und einen Tri-Point Y00. Bei allen Modellen musst du außerdem das Abschirmblech abnehmen, dafür musst du ein Klebeband mit einer Pinzette abpulen. Bei der normalen Switch muss dann noch der SD-Kartenslot, bei der Switch OLED ein ganzes Kabelbündel (für die WiFi-Antenne) entnommen werden. Wenigstens musst du bei diesen Modellen nicht das Hauptgehäuse öffnen, um an die Joysticks zu kommen (wie bei der Switch Lite).
In unserer Anleitung für den Akku-Tausch bei der normalen Switch geht es im letzten Drittel der 21 Schritte darum, wie man den Akku selbst herausbekommt. Hier gibt’s nur noch Klebstoff, den du mit Isopropyl-Alkohol und Plektren langsam und vorsichtig lösen musst. Das ist Geduldsarbeit! Ach ja, und achte darauf, dass du den richtigen Akku für dein Modell hast.
Nintendo Switch Akku austauschen
Diese Anleitung zeigt dir, wie du einen alten…
Die Joy-Cons und der Drift
Wir können nicht über die Nintendo Switch reden, ohne auch den Joy-Con Drift zu erwähnen. Dieses Problem tritt unweigerlich auf und wird durch die Abnutzung der Teile der Joysticks verursacht, die für die Bewegungserkennung zuständig sind. Im Ergebnis erkennen die Sticks nicht, wenn sie nicht bewegt werden. Selbst wenn du dein Gerät gar nicht anrührst, bewegt sich deine Figur/dein Auto/dein Sucher wie von Geisterhand, was ziemlich nervig ist, vor allem, wenn du deshalb dein Spiel verlierst. Aber es gibt gute Nachrichten: Du kannst den Verschleiß hinauszögern, wenn du die Sticks mit etwas Kontaktspray behandelst, dafür musst du dein Gerät nicht mal auseinandernehmen. Bevor du irgendetwas an deiner Switch reparierst, solltest du dir allerdings erst einmal unsere Fehlerbehebungs-Seite zum Joy-Con-Drift anschauen, um herauszufinden, was das Problem sein könnte und wie du es möglicherweise sogar von Nintendo kostenlos reparieren lassen kannst.
Du kannst auch versuchen, den Controller neu zu kalibrieren, sodass er die blinden Flecken in den Sensorspuren ignoriert.
Die schlechte Nachricht: Joy-Cons auseinanderzunehmen macht keine Freude. Genauer gesagt, das Auseinandernehmen ist eigentlich nicht das Problem, sondern der Wiederzusammenbau. Dafür brauchst du sehr viel Geduld und eine ruhige Hand. Ich hatte mir mal ein paar coole Joy-Con-Gehäuse gekauft, die aussahen wie Mini-SNES-Controller, mit bunten Tasten, ABXY-Labels und allem. Ich dachte, ich mache einfach die Joy-Cons auf, baue die internen Komponenten in die neuen Gehäuse um und baue dabei die neuen Tasten ein.
Es war ein Albtraum. Ich habe schon so manche schwierige, auch scheinbar unmögliche Reparatur geschafft, aber das hier war nochmal was ganz anderes. Zum Vergleich: Ein iBook komplett auseinanderzunehmen oder Display und Akku bei einem iPhone auszutauschen fand ich weniger schlimm als diese Reparatur. Das Schlimmste ist, dass man die Flachbandkabelstecker vorsichtig zwischen den Bauteilen entlangführen muss – friemeliger geht’s nicht mehr. Vielleicht hat mich die Schwierigkeit der Reparatur auch nur deshalb so schockiert, weil in meinem Fall ja eigentlich nichts kaputt war und ich meine Switch nur optisch aufbessern wollte, also eigentlich selbst schuld war an meiner Misere. Aber trotzdem.

Wenn du deine Joysticks allerdings wirklich reparieren musst, sollte mein Erlebnis dich aber nicht davon abhalten. Der Austausch der Joysticks an sich ist ziemlich gut machbar, verglichen mit der vollständigen Demontage, die ich damals unternahm (erfolgreich, übrigens). Der Joystick-Austausch fällt bei uns nur unter „mittelschwer“.
Auch in den Joy-Cons sind übrigens Akkus verbaut – also musst du sie früher oder später ohnehin aufmachen, auch wenn du vom Drift (noch) verschont wurdest. Der Joy-Con Akku-Tausch ist aber zum Glück schnell gemacht.
Tipps und Tricks
Bevor du mit deiner Reparatur anfängst, gibt es ein paar Dinge, die du über deine Switch wissen solltest. Nummer Eins: Auch wenn du jedes USB-C-Ladegerät und -Kabel verwenden kannst, um die Switch zu laden, kann der Switch Dock nur mit dem offiziellen Nintendo Netzteil betrieben werden (das ziemlich groß und nicht sonderlich mitnehm-freundlich ist). Wenn es um Probleme mit der Stromversorgung geht, solltest du das im Hinterkopf behalten.
Ein weiterer Tipp, der vor allem die Nutzerfreundlichkeit erhöht: Wenn deine Switch ein Display aus Plastik hat, leg dir einen Displayschutz zu. Das bloße Switch-Display ist ein wahrer Kratzer-Magnet, und wenn du an die Glasoberfläche eines Smartphones oder Tablets gewöhnt bist, fühlt sich das Switch-Display einfach grauenhaft an. Ein Displayschutz aus Glas ist viel angenehmer.
Den eingebauten Displayschutz für das Glas-Display der Switch OLED solltest du allerdings an Ort und Stelle lassen, wenn du nicht einen sehr guten Grund dafür hast, ihn abzulösen. Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine abziehbare Schutzfolie, die das Display während der Herstellung und dem Versand schützt, sondern um einen Anti-Splitter-Klebefilm, der verhindern soll, dass bei einem Displaybruch überall Glassplitter herumfliegen. Lass ihn also einfach dran. Du kannst allerdings auch noch einen zusätzlichen Displayschutz darauf anbringen, ohne den eingebauten Schutz zu beschädigen.
Außerdem ist erwähnenswert, dass du für viele Reparaturen gar keine Ersatzteile brauchst. Manchmal verkanten sich manche Bauteile einfach oder müssen einfach neu ausgerichtet werden. Beispielsweise können die ZR und ZL Schultertasten klemmen – das kann man reparieren, indem man die Rückabdeckung des jeweiligen Joy-Con abnimmt und die Taste mit einer Pinzette wieder richtig einsetzt.
Auch der Lüfter lässt sich gut warten und sollte auch regelmäßig gereinigt werden. Die Switch kann überhitzen, und auch wenn das auch an langen, Grafik-intensiven Gaming-Sessions liegen kann, kann der Grund auch ein verstaubter Lüfter sein. Wenn deine Switch Probleme macht, lohnt es sich auf jeden Fall, sie zu öffnen und zu reinigen.
Insgesamt sind die Switch-Modelle also recht reparaturfreundlich, was bei einem tragbaren Gerät, das so manches aushalten muss, auch wirklich gut ist. Das einzige Problem ist, dass du wirklich die richtigen Werkzeuge für deine Switch brauchst: Nintendos Y-Schrauben sind das beste Beispiel, aber es ist auf jeden Fall auch sinnvoll, einen Spudger und Plektren zum Öffnen und Zerlegen zu verwenden, und ein Saugheber macht jeden Display-Tausch deutlich einfacher. Da machen es dir unsere Toolkits einfach – im Switch Toolkit und in unseren umfangreicheren Werkzeug-Sets ist alles dabei, was du für die Nintendo Switch Reparatur brauchst.
Habe ich etwas übersehen? Welchen Tipp würdest du jemandem geben, der/die eine Switch selbst reparieren möchte – ob allgemein oder ein spezifisches Modell? Lass uns einen Kommentar da oder schreib uns auf Social Media (Twitter, Facebook, Instagram)!
Dieser Artikel wurde übersetzt von Maria Parker.
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