Einleitung
Zu Schritt 1 der AnleitungApples beliebter Sprachassistent ist wieder zurück, dieses Mal in Form einer Toilettenpapierrolle eines Mac Pro mit Jacke. Siri kann jetzt deine Fragen mit 360°-HiFi-Sound beantworten (oder es zumindest versuchen). Wie konnte Apple einen so großen Sound auf so kleinem Raum unterbringen – und warum hat das Unternehmen so lange dafür gebraucht? Vielleicht müssen wir es einfach auseinandernehmen, um das herauszufinden!
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Einführungsvideo
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Welche Art von Technik hat Apple hier drin versteckt? Hier ist, was sie uns gesagt haben:
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4 Zoll High-Excursion, nach oben abstrahlender Tieftöner
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Sieben-Hochtöner-Array mit Beamforming
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Sechs-Mikrofon-Array mit Beamforming
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Niederfrequentes Mikrofon für die Echtzeit-Tieftönerkalibrierung
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Oben montierte Touch-Fläche
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802.11ac WiFi mit MIMO + Bluetooth 5.0
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Er ist weder der erste smarte Lautsprecher noch der größte noch der kompakteste. Aber er ist sicherlich der Apple-igste.
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Wie alle anderen besitzt er die zylindrische Grundform typisch für 360-Grad-Lautsprecher.
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Der vielleicht offensichtlichste Unterschied ist, dass er, anders als Amazon Echo und Google Home, ein eingebautes Netzteil mit fest verbundenem Netzkabel besitzt. Update: Zeigt sich, dass es doch rausgeht, wenn man nur fest genug dran zieht.
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Wir finden eine Menge regulatorische Informationen unauffällig unterm Geräteboden:
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FCC, Elektronikschrott, Regulierungsmarkierungen aus EU, Australien und anderen Ländern - trotz des festinstallierten US-Steckers an unserem Modell - und ein Hinweis auf doppelte Isolation.
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Neue Modellnummer, A1639.
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Und ein paar winzige Löcher.
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Als Nächstes werfen wir einen genaueren Blick auf Apples nahtfreies 3D-Akustikmesh.
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Ein schickes Touch-Bedienfeld (falls Siri eine Pause benötigt) und eine bekannt erscheinende LED-Anzeige sitzen oben auf dem HomePod.
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Dank der Röntgenstrahlen von Creative Electron können wir einen Blick ins Innere werfen - und es sieht so aus, als gäbe es hier einige enorme Magnete (erkennbar an den schwarzen Flecken).
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Unsere Röntgen-Aufklärung zeigte uns einige Schrauben unter dem Standfuß, also haben wir unsere Untersuchung auf die Klebeflächen konzentriert, die ihn halten. Erst nach ordentlichem Hitzeföhnen waren wir in der Lage, den Fuß langsam freizubekommen und abzuheben.
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Sogar mit dem Wissen, dass die Schrauben da sind, haben wir uns nach dieser aufreibenden klebrigen Nummer auf das Schlimmste vorbereitet...
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..., sind aber erleichtert, reparaturfreundliche Torx-Schrauben zu finden. Ebenfalls unter der Bodenplatte befindet sich ein 14-Pin-Anschluss, vermutlich zum Testen oder Programmieren von HomePods auf Pogo-Pins beim Zusammenbau.
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Vielleicht sind diese Schrauben nicht so freundlich wie gedacht. Nach dem Ablösen ist die Kunststoffplatte. die sie halten,... immer noch fest. Scheint, als ob das Mesh die Zugangsplatte ebenfalls festhält.
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Wir wollen den Bezug wirklich nicht zerschneiden, also lassen wir ein Plektrum die verklebte Kante des Bezugs entlang gleiten und ziehen die Kappe ab. Der Preis? Mehr undurchdringlicher Kunststoff, der sich nicht bewegen lässt.
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Vermutlich etwas Scharfes. Wir gaben unser Bestes, um den Bezug nahtlos zu halten, aber ohne Ergebnis. Nun, dies wird nicht das erste Mal sein, dass wir durch irgendeinen schicken Stoff schneiden mussten.
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Beim Schneiden durch das dichte, drahtartige 3D-Gewebe finden wir eine zweite, innere Stoffhülle.
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Diese dünnere, flexiblere Hülle klemmt unter der oberen Kappe, also bleibt sie erstmal, wo sie ist.
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Zum Glück ist das innere Gehäuse nicht so nahtlos wie das Gewebe und wir finden ein paar mehr Torx-Schrauben, verborgen unter (echt schönen) Gummistöpseln.
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Unser Nutzen der neu erzeugten Naht: wir können sehen, welche Faser-Magie in dieser Umhüllung steckt.
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Keine Hexerei, aber wir sehen, dass das Gewebe oben und unten aus einer netzähnlichen Schicht besteht, zwischen denen sich dünne Drahtspiralen befinden.
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Jetzt, wo das Gewebe runter ist, sehen wir, dass es eine umlaufende Zugschnur hat! Heißt das, dass es einen nicht-zerstörerischen Weg in den Deckel gibt?
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Auf der Suche nach dem Eingang, ziehen wir den verklebten Deckel ab, um auf noch mehr Schrauben zu stoßen, die - naja, scheinbar ins Nirgendwo führen.
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Nach noch mehr Hitze und noch einem Klebedeckel tauchen wir noch tiefer ein und finden endlich etwas Substanzielles.
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Unter Tür Nummer drei kriegen wir: eine gut geschützte Platine, ein breites Flachbandkabel und die Poller der Zugschnur
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Das Lösen der Platine zeigt uns das Spielzeug, das die Lichtshow auf dem Deckel betreibt:
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Texas Instruments TLC5971 LED-Treiber
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Cypress CY8C4245LQI-483 Programmierbarer System-on-Chip, vermutlich für die Touch-Steuerung
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ON Semiconductor FPF1039 drehzahlgeregelte (slew rate) Lastschaltung
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Texas Instruments TPS62135 4 A Abwärtswandler
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Die Rückseite der Platine beherbergt die LEDs und den Diffusor, der der Anzeige ihren verwaschenen Look gibt.
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Die Oberseite der Platine (zweites Bild) beinhaltet ein sauber angeordnetes Muster kleiner Elemente - vermutlich ein kapazitives Raster, wie auf dem Google Home, um deine Berührungen und Bewegungen auf der Oberfläche darüber zu registrieren.
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Die nächste Scheibe, die einem entgegenkommt, enthält die ausgefuchsten Zugschnurpoller - und dahinter die Hauptplatine
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Chip für Chip sehen wir:
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Apple A8 APL1011 SoC (haben wir schonmal gesehen, aber hier hat er einen anderen Job), vermutlich gekoppelt mit 1GB RAM (darübergelegt in typischer PoP-Konfiguration)
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Toshiba THGBX4G7D2LLDYC 16 GB NAND Flashspeicher
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USI 339S00450 WiFi/Bluetooth- Modul, vermutlich mit Broadcom BCM43572 innendrin
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Apple/Dialog Semiconductor 338S00100-AZ PMIC
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Interessanterweise gibt es auf der Rückseite ein paar unbesetzte SMC-Sockel für einige Chips und Passivbausteine. Ob der HomePod in letzter Sekunde noch Designänderungen unterworfen war?
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Nach viel fruchtlosen Herumprobierens mit Hitze und Verdrehungen aller Art sind wir ratlos, wie wir weitermachen sollen. Schließlich werden wir ungeduldig, schnappen uns die Bügelsäge (und den Ultraschallschneider) lösen die kraftvolle Bassmembran.
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Wenn der Magnet des Bass-Chassis groß aussieht für einen Lautsprecher dieser Größe, dann weil er es ist. Tiefe dramatische Bassklänge kommen daher, dass ein Lautsprecher eine Menge Luft bewegen kann.
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Nach dem wir uns schneidend und biegend den Weg ins Innere dieser Lautsprecherfestung gebahnt haben, erreichen wir das letzte Hindernis: einen geschraubten Ring.
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Wir sind gezwungen zu beschließen, dass - zu einem bestimmten Zeitpunkt - der HomePod dazu vorgesehen war, für eine Trennung der Steuerung-/Bass-Einheit und der Hochtöner/ Netzteil-Einheit aufgeschraubt zu werden.
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Wir fühlen uns nicht besonders schlecht, etwas gröber rangegangen zu sein; ausgehend vom Klebeband an der Unterseite der Röhre ist das Gewinde nicht für den Endkunden vorgesehen - hier wurde alles für die Ewigkeit geklebt.
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Die nächste Schicht unserer HomePod-Zwiebel (oder vielleicht Parfait?) ist die zweiteilige Spannungsversorgung, bestehend aus innerem Ring für den Gleichrichter und äußerem Ring für die Leistungsverteilung an die acht Lautsprecher.
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Die Elemente auf der Platine des Wechselspannungseingang sind mit Epoxy geflutet, vermutlich damit sie von den entstehenden Vibrationen nicht kaputtgeschüttelt werden. Die Schaltung schickt Leistung an die Ringplatine über leitende Schraubstellen à la Mac Pro 6,1.
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Wir haben Teil Zwei der Spannungsversorgung, den
Stargate HaloRing für Leistungsverteilung, am Haken. -
Die kondensatorbesetzte Seite unserer intergalaktischen Netzteilplatine beheimatet eine STMicroelectronics STM32L051C8T7 Ultra-Low-Power ARM MCU.
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Und auf der anderen Seite finden wir:
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International Rectifier PowlRaudio 98-0431 AudioVerstärker
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Cirrus Logic CS4350 Stereo-DAC mit integriertem PLL
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Und über den Umfang verteilt sind sieben Analog Devices SSM3515B Audioverstärker - scheint, als seien diese die jeweiligen Verstärker für die Hochtöner!
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Maxim Integrated MAX9938 and Texas Instruments INA210 Stromsensor-Verstärker
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Texas Instruments TPS54560 5 A Tiefsetzsteller
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Wir lösen eine kleine Platine vom Kleber, mit dem sie am Gehäuse befestigt ist, und erkennen zwei Conexant CX20810 ADC-Chips von Synaptics für das Mikrofon-Array.
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Die Karte verfügt über ein eigenes Mikrofon - wahrscheinlich das Tieftonmikrofon für die Kalibrierung des Tieftöners.
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Zurück zu den restlichen Mikrofonen: Sie kommen in zwei langen Streifen mit je drei Mikrofonen. Jeder Streifen ist fest mit der Innenseite des Gehäuses verklebt, wobei die Mikrofone über trichterförmige Kanäle positioniert sind.
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Wir ziehen einen weiteren Gewindering aus dem HomeBody und erhalten schließlich Zugang zu
Schneewittchen undden sieben Hochtönern, komplett mit ihren Stromversorgungspfosten. -
Richtig - diese goldenen Gewindepfosten liefern Strom an die Hochtöner.
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Beim Blick auf einen der Schalltrichter haben wir ein ganz dummes Gefühl bei der Sache. Vielleicht ist aber auch nur der Hochtöner nervös.
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Zeit, den Ultraschallschneider rauszuholen und diese Einheit aufzuschnibbeln.
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Mit der geöffneten Tweetet-Baugruppe haben wir einen besseren Blick auf den Hochtöner mit Horn und Lüftungsöffnungen, der dem HomePod seinen "präzisen" Sound verleiht.
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Die Öffnungen an den Seiten der Schwingspule und die vier Löcher auf der Rückseite des Hochtöners verhindern den Aufbau von Luftdruck hinter der Hochtöner- Kalotte, wenn sie sich bewegt.
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Und damit haben wir alle Teile, die aus einem Siri-Haus einen HomePod machen.
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Weißt du, wie Apple sich an so etwas heranarbeitet? Haben wir irgendeine Lautsprecher-Weisheit verpasst? Teilt uns das in den Kommentaren mit und lasst euch das Teardown-Video auf YouTube nicht entgehen.
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Zum Schluss ist es wieder Zeit, den Reparierbarkeits-Score zu vergeben. Trotz einiger positiver Punkte, steht fest, dass wenn die Öffnungsprozedur wirklich unumkehrbar ist, wir das entsprechend bewerten müssen.
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- Der HomePod ist wie ein Panzer gebaut. Haltbarkeit dürfte kein Thema sein.
- Die äußere Stoffhülle kann trotz Fehlens von Nähten unbeschadet entfernt werden dank einer ziemlich coolen Zugschnur.
- Alle Schraubverbindungen gehören zur Standard-Torx-Familie - keine ärgerlichen Sicherheitsschrauben an dieser Stelle.
- Das sehr schlaue Verwenden von leitenden Gewindebuchsen vermindern den Kabelwirrwarr, der mehrfach gestapelten Komponentenschichten.
- Sehr starke Verklebungen sichern die Touch-Abdeckung, die Mikrofon-Anordnung, den Gummifuß und (am ärgerlichsten) den Hauptzugang im oberen Gerätedeckel - der ansonsten eher so aussieht, als ließe er sich einfach abschrauben.
- Obwohl es so aussieht, als gäbe es einen beschädigungsfreien Weg ins Innere, haben wir diesen nicht entdecken können. Ohne Reparaturanleitung sind die Erfolgschancen gering.
Fazit
Reparierbarkeits-Index


(10 ist am einfachsten zu reparieren)
Besonderer Dank geht an diese Übersetzer:innen:
100%
Diese Übersetzer:innen helfen uns, die Welt zu reparieren! Wie kann ich mithelfen?
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84 Kommentare zur Anleitung
Thanks guys, very interesting report!
The power cable is actually user removable and replaceable. You just have to pull on it *really* hard. https://www.youtube.com/watch?v=gjxILSOf...
Very good teardown! Thanks!
Apparently the AC cable is replaceable, yet not meant to be user-replaced: https://9to5mac.com/2018/02/10/remove-ho...
What is the DAC?