Kalter Kaffee? Wenn dein Kaffee nicht mehr richtig heiß wird, kann das verschiedene Ursachen haben. Wir schauen uns mal die wichtigsten Lösungsansätze an.
Temperatur nicht richtig eingestellt
Im einfachsten Fall ist gar nichts kaputt. Bei vielen Kaffeevollautomaten kann man die Temperatur einstellen. Schaue in deine Gebrauchsanleitung, wie das geht und wähle eine höhere Temperatur.
Wenn du die Gebrauchsanleitung verloren hast, findest du sie meistens auch auf der Support-Website des Herstellers.
Mit einem Thermometer kannst du nachmessen, wie hoch die Brühtemperatur ist, der Kaffee sollte etwa 82°C heiß sein, unmittelbar wenn er die Maschine verlässt. Bis du ihn trinkst, ist es natürlich weniger. Die Temperatur ist schon auf der höchsten Stufe eingestellt, aber der Kaffee wird trotzdem nicht mehr richtig heiß? Dann probiere es mit den folgenden Lösungen.
Testmodus zum Prüfen verwenden
Die Maschinen vieler Marken (Bosch, Siemens, DeLonghi, Saeco, Philips) verfügen über einen Testmodus.
Mit ihm kannst du viele Funktionen testen, auch die Heizung und die Sensoren. Oft wird sogar die Temperatur des Durchlauferhitzers im Testmodus angezeigt. Prüfe, ob die Heizung im Testmodus heiß wird.
Nutze eine Suchmaschine, z.B. Google, um den Testmodus oder Servicemodus für dein Gerät zu finden. Viele Anleitungen findest du auch auf den Seiten zu Kaffeemaschinen und -vollautomaten bei iFixit.
Defekte an den Sensoren oder Sicherungen
Sensoren defekt: Thermosensor(en) an den Durchlauferhitzer(n)
Bei allen Erhitzern - viele Automaten haben zwei, einen für Wasser und einen für Dampf - ist ein Thermosensor angeschraubt, denn die Elektronik muss die Temperatur am Erhitzer kennen, damit sie sie richtig regulieren kann.
Diese Sensoren können kaputt gehen, dann erhält die Elektronik falsche Werte - beispielsweise erkennt der Sensor fälschlicherweise eine Temperatur von 82°C, sodass das Wasser nicht weiter geheizt wird. Wenn die Wassertemperatur aber in Wirklichkeit nur 40°C beträgt, ist der Kaffee nur lauwarm. In so einem Fall solltest du den defekten Sensor austauschen.
Sensoren defekt: Thermosicherung(en) an den Erhitzer(n)
Am Durchlauferhitzer befindet sich zusätzlich zum Thermosensor eine Thermosicherung. Wenn der Erhitzer zu heiß wird, brennt sie durch, das ist eine Sicherheitsmaßnahme (in diesem Fall sollte man versuchen, die Ursache für das Durchbrennen herauszufinden). Sie kann allerdings auch ohne Ursache durchbrennen, wenn sie schon etwas älter ist - dann solltest du sie austauschen.
Nimm ein Multimeter, stelle es auf Widerstand (Ohm) und miss den Widerstand. Wenn sie noch richtig funktioniert, sollte der Widerstand der Sicherung nahezu Null sein. Repariere sie nicht, indem du die Sicherung überbrückst. Du kannst ein passendes Komplettset vom Hersteller kaufen (das ist etwas teurer) oder den Silikonschlauch abziehen, die Sicherung abtrennen, den Temperaturbereich der Sicherung am Aufdruck ablesen und eine passende einbauen. Vergiss den Silikonschlauch nicht, er ist sehr wichtig für die Isolierung.
Defekte am Durchlauferhitzer
Erhitzer defekt: Heizung durchgebrannt (Widerstand messen)
Der Erhitzer (je nach Hersteller auch Durchlauferhitzer, Heizung, Boiler, Erhitzer, Thermoblock, Thermopatrone genannt) ist eigentlich nur ein dicker in Metall eingepackter elektrischer Widerstandsdraht. Wenn ein solcher Draht vom Strom durchflossen wird, setzt er dem Strom einen Widerstand entgegen und erwärmt sich dadurch. Sein Widerstandswert sollte für ein 230 V Gerät um 40 Ohm liegen. Nimm ein Multimeter, stelle es auf Widerstand (Ohm) und miss den Widerstand. Wenn er viel höher ist, wird die Heizung nicht mehr richtig heiß. Der Erhitzer muss ausgetauscht werden. Es gibt viele Anleitungen z. B. für Jura E, Saeco Moltio, Siemens EQ6, DeLonghi ESAM.
Erhitzer defekt: Anschlüsse fehlerhaft/korrodiert
Die Anschlüsse am Erhitzer werden eventuell feucht und korrodieren in Folge. Eventuell wird der Erhitzer dann nicht mehr richtig heiß.
Ziehe die Stecker von den Heizungen ab und kontrolliere die Stecker und die Anschlüsse auf Korrosion. Reinige - wenn nötig - die Kontaktflächen mit einem feinen Schleifpapier oder verwende ein Kontaktspray.
Erhitzer defekt: zu viel Kalkablagerungen
Kalk ist ein großer Feind des Erhitzers. Wenn die Ablagerungen im Inneren zu dick geworden sind, wird das Wasser nicht mehr richtig heiß. Um das zu überprüfen, musst du die Druckschläuche am Zulauf und am Ablauf öffnen und durchblasen. Dies sollte relativ leicht gehen. Wenn es schwer geht, hilft Entkalken. Die Geräte verfügen meistens über ein Entkalkungsprogramm. Nimm einen geeigneten Entkalker und lasse das Programm ein- bis zweimal laufen.
Defekte an der Hauptplatine
Hauptplatine defekt: Leitungen/Verbindungen zu den Sensoren fehlerhaft/korrodiert
Wenn der Erhitzer ordnungsgemäß funktioniert, könnte es auch sein, dass der Fehler in der Steuerungselektronik des Kaffeevollautomaten liegt, d. h. auf der Hauptplatine. Kontrolliere zuerst einmal die Anschlüsse und Leitungen von der Hauptplatine zu den Sensoren auf Korrosion.
Hauptplatine defekt: elektronische Bauteile Triacs oder Transistoren durchgebrannt
Der Strom zum Erhitzer wird auf der Hauptplatine von elektronischen Bauteilen gesteuert, normalerweise Transistoren oder Triacs, eventuell Optokoppler und Relais. Hier ein Beispiel für eine Reparatur/Austausch. Diese Bauteile können kaputt gehen, ein Austausch ist möglich, aber nicht einfach. Verfolge die Leiterbahnen von der Heizung auf der Hauptplatine, bis du das Bauteil findest. Das kannst du dann austauschen (dafür musst du ggf. löten können). Wenn du Glück hast, hilft das weiter. Meistens wird die komplette Platine ausgetauscht. Vielleicht findest du ein passendes Gebrauchtteil?
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