Reparatur einer Lötbrücke
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Dokumente
Werkzeuge
Es werden ein paar gängige Werkzeuge verwendet, um an diesem Gerät zu arbeiten. Du wirst nicht jedes Werkzeug für jeden Schritt benötigen.
Hintergrundinformationen
Die einfachste Form des Lötens ist die Durchsteckmontage, auch THT-Löten genannt (von englisch "through-hole technology"). Diese Methode wurde erstmals bei der zweiten Generation von Computern in den 1950er Jahren eingesetzt. Dabei werden die Drahtanschlüsse der Komponenten durch die Löcher einer Leiterplatte gesteckt und auf deren Rückseite mit den Leiterbahnen verlötet.
Auch wenn bei dieser Form des Lötens eine besonders starke mechanische Verbindung geschaffen wird, ist sie deutlich aufwendiger als das Löten mit oberflächenmontierten Komponenten (SMD-Löten, von engl. “surface-mounted device”), weil ggf. zusätzliche Löcher in die Leiterplatte gebohrt werden müssen.
Sicherheitsmaßnahmen
Wenn man keine geeigneten Sicherheitsmaßnahmen trifft, kann man sich beim Löten durchaus verletzen - man arbeitet schließlich mit sehr heißen Werkzeugen und geschmolzenem Metall. Pass also gut auf, dass du dich nicht verbrennst. Trage außerdem keine allzu lose Kleidung, die dir beim Arbeiten im Weg sein könnte, und falls du lange Haare hast, solltest du sie zurückbinden. Nach allen Lötarbeiten solltest du dir außerdem die Hände waschen; manche Lötmittel enthalten Blei, das sollte nicht in deinem Mittagessen landen.
Die vier grundlegenden Sicherheitsregeln:
- Der Lötkolben ist heiß. Denke immer daran.
- Die Dämpfe sind nicht prickelnd. Arbeite nur in gut gelüfteten Räumen.
- Trage immer eine Schutzbrille. Herumspritzendes, flüssiges Blei kann sehr wehtun.
- Wasch deine Hände nach dem Kontakt mit Lötmittel, bevor du Nahrungsmittel oder dein Gesicht berührst.
Ausrüstung
Zum Löten braucht man nur eine kleine Grundausstattung. Du brauchst einen Lötkolben, um das Lot zu erhitzen, einen Halter für den Lötkolben, damit du nicht die Tischplatte versengst, und Lötmittel.
Lötkolben
Ein Lötkolben (auch “Löteisen”) ist ein Werkzeug, das ähnlich wie ein Stift geformt ist und vorne eine feine Spitze hat, die Lötspitze, die erhitzt wird. Lötkolben sind mit unterschiedlichen Watt-Leistungen zu bekommen. Für die meisten einfachen Lötarbeiten reicht ein Lötkolben mit 25-50 Watt. Die meisten Lötkolben erhitzen sich nur auf eine bestimmte Temperatur, aber man kann auch solche bekommen, deren Temperatur man über eine Drehscheibe oder einen Knopf regulieren kann.
Lötkolbenhalter
Im Lötkolbenhalter (auch “Lötkolbenablage”) kannst du den Lötkolben ablegen, ohne dass er die Tischplatte versengt. Bei den teureren Lötkolben sind sie meistens mit dabei, bei günstigeren Modellen muss man sie in der Regel separat dazukaufen.
Lötmittel
Es gibt viele unterschiedliche Lötmittel (auch “Lot”, “Lötdraht” oder “Lötzinn” genannt). Die einfachste Variante ist ein 60/40 Lötmittel mit Kolophoniumkern, das aus 60 % Zinn und 40 % Blei besteht. Das Kolophonium dient als Flussmittel (Flux). Diese Art Lötmittel ist preisgünstig und leicht in der Anwendung, allerdings enthält es giftiges Blei – du musst dich also genau an die Sicherheitsvorkehrungen halten.
Alternativ kannst du auch bleifreies Lot verwenden. Das ist auch besser für die Umwelt, ist aber schwieriger zu handhaben als bleihaltiges Lot.
Gerade für Löt-Anfänger:innen ist es deutlich einfacher, mit bleihaltigem Lötzinn zu arbeiten.
Löten
Jetzt kommen wir endlich zum Löten selbst! Als Allererstes solltest du das Bauteil auf die Leiterplatte legen. Achte darauf, dass Leiterplatte und Bauteil sauber sind. Jegliche Verunreinigungen auf der Platine oder dem Drahtanschluss des Bauteils können dazu führen, dass das Lot richtig haftet. Außerdem kann es hilfreich sein, das Bauteil mit etwas Malerkrepp oder Isolierklebeband auf der Leiterplatte festzukleben, damit es nicht verrutscht. Das ist nicht immer nötig, aber wenn dein Bauteil partout nicht an Ort und Stelle bleiben will, kann das helfen. Letztlich solltest du nochmal überprüfen, dass das Bauteil wirklich an der richtigen Stelle der Platine sitzt und richtig herum ausgerichtet ist. Manche Komponenten, wie Kondensatoren, Dioden, Widerstände oder Chips funktionieren nicht, wenn sie falsch ausgerichtet sind, oder nehmen Schaden.
Nimm dann den Lötkolben in die eine Hand und das Lötzinn in die andere. Wenn ich löte, halte ich den Lötkolben in der Hand, mit der ich auch schreibe, aber du musst einfach ausprobieren, was sich für dich am besten anfühlt. Gib ein klein wenig Lötzinn auf die Spitze des Lötkolbens. Diesen Vorgang nennt man “Verzinnung” und er schützt die Kolbenspitze und sorgt für eine bessere Hitzeübertragung. Berühre nun die Stellen, die du verbinden willst, also den Draht des Bauteils ebenso wie das Löt-Pad auf der Platine. So sorgst du dafür, dass die zu verbindenden Stellen die gleiche Temperatur erreichen, sodass das Lötzinn sich besser in allen kleinen Ritzen verteilen kann. Nach 1-2 Sekunden kannst du nun das Lötzinn langsam an die Verbindungsstelle heranführen. Wenn die Stelle heiß genug ist, sollte das Lötzinn schmelzen und in die Lötstelle fließen. Du brauchst nur ein paar Millimeter deines Lötdrahtes, gehe also langsam und vorsichtig vor. Sobald das Lötzinn an Ort und Stelle ist, kannst du den Lötkolben langsam wegbewegen, die Spitze an einem feuchten Schwamm abstreifen und den Kolben in seinem Halter abstellen.
Eine gute Lötverbindung sollte kegelförmig aussehen. Die Seiten des Lötzinn-Kegels sollten dabei glatt sein; wenn der Kegel etwas eingedellt aussieht, ist nicht genug Lötzinn auf der Stelle und du solltest noch etwas hinzufügen. Wenn er sich an den Seiten nach außen wölbt, ist zuviel Lötzinn auf der Stelle. Wenn das passiert, ist es am besten, die Lötverbindung mit dem Lötkolben wieder zu lösen, das Lötzinn dabei mit etwas Entlötlitze aufzusaugen und es nochmal zu versuchen. Die Lötverbindung sollte außerdem schön glänzen; wenn das nicht der Fall ist, wurde die Verbindung beim Löten nicht ausreichend erhitzt. Auch in diesem Fall solltest du die Verbindung wieder lösen und es nochmal versuchen.
Deine Lötverbindung sieht gut aus? Dann hast du es geschafft! Mach mit der nächsten Komponente weiter und bald wirst du wieder ein funktionierendes Elektrogerät vor dir haben.
Weitere Informationen
- Soldering is Easy Comic Book (PDF, auf Englisch)
- Löten ist einfach (PDF, deutsche Übersetzung) - sehr empfehlenswert!
- Löten (Wikipedia)
- Anleitung: Wie man Lötverbindungen herstellt und entlötet
Besonderer Dank geht an diese Übersetzer:innen:
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